Bali ist mehr als ein bezauberndes Plätzchen Erde mit der wohl größten Dichte an Tempeln und Gotteshäusern. Die grandiose Landschaft auf dem Inselparadies ist geprägt von üppig grünen Reisterrassen, Vulkanen, Bergseen, tropischen Regenwäldern und vielen Stränden. Auch sonst zieht die kleine Götterinsel in Indonesien jeden Besucher in seinen Bann der Faszination, die wohl seinesgleichen sucht.
Auch wir konnten uns dieser Faszination nicht entziehen, und die 17 Stunden Flugzeit sind es mehr als wert gewesen, um dann 4 Wochen lang mit einem Mietwagen das Inselparadies zu erkunden.
Abgesehen von den vielen Tempelanlagen welche sich auf der gesamten Insel befinden, besticht Bali mit idyllischen und natürlichen Landschaften: Kilometerlange Sandstrände, bevorzugt im Süden und imposante Vulkanlandschaften im Norden. Der Westen hingegen ist markant durch den Nationalpark "Bali Barat" inmitten tiefer tropischer Regenwälder gekennzeichnet. Der Osten wiederum ist dominiert von Kratern, tiefen Schluchten, welche zum "Gunung Agung" gehören. Über die gesamte Insel verbreitet lassen sich überall schön angelegte Stufenreisfelder erblicken, für die Bali so weltbekannt ist. Die vielfältige Schönheit der Insel ist vor allem abwechslungsreich und es ist jedem Besucher zu empfehlen, eine Reise auf Bali nicht auf Strandurlaub oder einem Verweilen in Luxushotelanlagen zu beschränken.
Um all meine Eindrücke wiedergeben zu können, würde wohl hier jedes Limit sprengen und daher möchte ich es hier nur mit einem kleinen Auszug belassen und dafür die Fotos für sich sprechen lassen.
*) Begonnen hat unsere Entdeckungsrundreise im Süden der Insel, die charakteristisch ist für die kilometerlangen weißen Sandstrände an denen sich die touristischen Zentren "Nusa Dua", "Tanjung Benoa", "Sanur", "Jimbaran", "Kuta", "Legian" und "Seminyak" entwickelt haben, und sich für Strandurlauber und Wellensurfer anbieten.
Der Name der Hauptstadt „Denpasar“, welche ebenfalls auf der Südseite der Insel gelegen ist, geht auf die niederländische Kolonialzeit zurück und heißt übersetzt „Neuer Mark“ = (“den Pasar”). Nomen est Omen und so ist der “Neuer Markt” in der Tat auch heute noch eine passende Bezeichnung für das lebhafte und bunte Treiben in dieser Stadt. Für Gäste, die das erste Mal Asien besuchen, mag dieses bunte Treiben auf den Straßen chaotisch und verwirrend wirken. Hat man sich aber einmal an den Puls gewöhnt, fällt es schwer, sich diesem wieder zu entziehen.
Wer es dennoch etwas ruhiger angehen lassen möchte, kann gleich südlich angrenzend von "Denpasar", in die Wohlfühloase "Nusa Dua" flüchten. Das Stadtviertel entstand einst in den 70er Jahren und schon vornherein war ihre Bestimmung klar: Wohlhabende Touristen anlocken, die viel Geld ausgeben. Aus diesem Grund war es wichtig, dass man "Nusa Dua" als einen Ort der Entspannung darstellt, der paradiesische Zustände bietet. Mehrere First-Class-Hotels und sehr malerische Gärten, Parks und Anlagen sind in das Stadtbild integriert und der Stil ist äußerst traditionell gehalten.
Der "Kuta Beach" an der Westküste liegt direkt bei der gleichnamigen Stadt und ist von den Poppies nur wenige Gehminuten entfernt. Der "Kuta Beach" zieht sich über eine sanfte Kurve dem Meer entlang und bietet sagenhafte Sonnenuntergänge und Strandnachmittage. Wie auch der "Balangan-" oder "Pandawa-Beach", ist der "Kuta Beach" für seinen kilometerlangen weißen Sandstrand bekannt.
Die Stadt "Sanur" in Bali liegt östlich von "Denpasar" und ist die etwas hochwertigere Version von Kuta und Legian. Die Stadt und vor allem der "Sanur Beach" überzeugt durch Sauberkeit und Pflege und war für die ersten zwei Wochen unserer Bali-Reise unser Ausgangspunkt für sternenförmige Ausflüge zu den Highlights auf der südlichen Inselhälfte.
Eine kleine Auswahl davon waren unter anderem:
Der "Pura Tanah Lot" – Der Meerestempel, welcher sich im Südwesten von Bali befindet. Er ist einer der sechs wichtigsten Nationaltempel sowie zugleich die beste und meistbesuchte Touristenattraktion auf Bali. Der "Tanah Lot" liegt auf einer kleinen Felseninsel direkt an der Küste am Meer. Direkt unter der Anlage entspringt eine kleine Süßwasserquelle welche für die Mönche heilig ist. Einzigartig ist der "Tanah Lot" auch daher, weil er direkt auf einem Felsvorsprung inmitten des Meeres erbaut wurde und nur bei Ebbe näher besichtigt werden kann.
Der "Pura Uluwatu" ist einer der eindrucksvollsten Tempel auf Bali, denn er liegt direkt an den gut 100 Meter hohen Klippen und wird daher auch gern „Tempel der Klippen“ genannt. Die "Pura Uluwatu" Anlage befindet sich an der südwestlichen Spitze von Bali. Auch bewundernswert, da er sehr leicht zu erreichen ist und natürlich durch seine atemberaubende Lage direkt am Meer besticht.
Keine 10min Fahrtzeit vom "Pura Uluwatu" entfernt liegt der idyllische "Suluban Beach", welcher inmitten massivem Felsgestein auf Sandstrand eingebettet ist und sich ideal mit dem "Pura Uluwatu" - Tempelbesuch verbinden lässt. Es bietet sich untertags an, am Meer & Strand zu entspannen und dann bei Sonnenuntergang die weltberühmten balinesische Tanzvorführung auf der Tempeltribüne mit Blick auf die hinter dem Meer untergehende Sonne zu bestaunen.
Weitere Traumstände und Pflichtbesucher sind der - nomen est omen - der "Dreamland-" und "Balangan"-Beach mit seinen meter-hohen Wellen, das Paradies für Wellenreiter auf ihren Surfbrettern.
Daß verschiedene Religionen friedlich nebenanander existieren können, zeigt der "Puja Mandala" mit gleich 4 unterschiedlichen Gotteshäusern (Buddhistisch, Hinduistisch, Römisch-Katholisch & Protestantisch) auf einem Platz.
Ein weiterer absolute Attraktion liegt nördlich von "Denpasar" und weiter im Landesinneren, die nicht nur Künstlern und Kunstinteressierten als ein wahre Perle vorbehalten sein sollte. Maler und Musiker aus aller Welt ließen sich in Bali nieder, wobei sich ein besonderer Hotspot rund um das kleine malerische Städtchen "Ubud" entwickelt hat. Die Stadt ist hauptsächlich für Ihre Künstler bekannt, die Schnitzereien und Gemälde herstellen. Viele der früheren prunkvollen Paläste wurden inzwischen zu Hotels umgebaut und vermitteln somit ein Gefühl des alten Bali`s. Im Zentrum der Stadt und für jeden Besucher offenbarend ist der alte Palast Pari Saren. Dieser Palast war die ehemalige Residenz des Rajas von Ubud und basiert auf einer sehr alten traditionellen balinesischen Architektur und bietet einen wunderschönen Garten.
Der "Monkey Forest" ist der bekannteste Affenwald auf Bali und befindet sich ebenfalls in "Ubud". Mehrere kleine Wege schlängeln sich durch den Wald, welcher von Affen bewohnt ist. Ein zentraler Weg führt dabei die Besucher hinunter zu einem kleinen, idyllischen Fluss und über einen kleine Brücke kommt man dann zu einer heiligen Quelle. Trotz der manchmal doch sehr unübersehbaren Präsenz der kleinen flinken Waldbwohner, kann man die Naturkulisse des "Monkey Forest" voll genießen.
Der Kunstmarkt "Pasar Seni - Ubud" ist bekannt für vielfältige Kunstarbeiten. Die meisten davon werden in den umliegenden Dörfern von "Pengosekan", "Tegallalang", "Payangan" und "Peliatan" hergestellt. Er ist zentrale Anlaufstelle für Balinesen, um Kunsthandwerk zu erwerben, sowie auch für Touristen als einer der wichtigsten Plätze für die Liebhaber balinesischer Kunst. Nicht nur lokal bekannt, sondern dank Hollywood auch weltberühmt ist der Kunstmarkt "Pasar Seni", da er Teil einer Filmszene aus dem Film „Eat Pray Love“ - mit Julia Roberts die Hauptrolle - ist.
Weiter nördlich von "Ubud" und in der Mitte der Insel zeigt sich die "Pura Taman Ayun" Tempelanlage: Der "Pura Taman Ayun" ist eine liebevoll angelegte Kultstätte und mit einem Wassergraben umrundet, welcher das Meer symbolisieren soll. Übersetzt bedeutet der Name so viel wie „Tempel des schwimmenden Gartens“ und wurde vom Prinzregenten "Agung Anon Putra-Raja" von "Mengwi" erbaut. Insgesamt über 50 schöne Schreine - einer sogar elfstöckig - finden Sie hier zum Besuchen und Bestaunen.
Auch der "Saraswati"-Tempel (Lotus-Tempel) mit seinem Wassergarten mit einem Meer aus Lotusblüten und seinem imposanten in der Mitte des Parks ruhenden Tempel jeden Fall ein Besuch wert.
Der Reisanbau ist existenzieller Bestandteil der balinesischen Lebenskultur und die Bewässerung der Reisfelder eine eigene Wissenschaft. Das Bewässerungssystem leitet das Wasser aus den Bergen über Gräben von der einen Terrasse bis zur nächsten. Die Wassergräben sind teilweise kunstvoll angelegt und somit auch optisch ein Highlight. Sehr schöne Reisterrassen gibt es vor allem in der Umgebung von "Jatiluih" und nördlich von "Ubud". Von den dortigen Hügeln der Felder zeigt sich auch ein toller Ausblick auf die komplette Region.
*) Die dritte Woche unserer Reise führte uns in den Westen und Norden von Bali, welcher von viel grüner Vegetation und Bergseen mit teils imposanten Wasserfällen (z.B. der "Banyumala Twin Waterfalls") gezeichnet ist. Auch im Nordwesten der Insel haben die Götter ihren ehrenvollen fixen Bestandteil im Leben der sehr religiösen Balinesen und Ihnen wird an mannigfaltigsten Orten mit imposanten Tempeln die Ehre erwiesen.
Einer davon, welchen man unbedingt gesehen haben soll und welcher zu den schönsten und beliebtesten Attraktionen von Bali gehört, ist der "Pura Ulun Danu Bratan" Wassertempel. Er liegt direkt am beliebten "Bratan"-See im Wasser mit einer einzigartigen umrundeten Landschaft und den umliegenden Ortschaften "Bedugul" und "Candi Kuning". Dieser hinduistische Tempel wurde im 17. Jahrhundert erbaut und ist den Göttern Shiva, Brahma und Vishnu gewidmet. Hervorzuheben ist ganz besonders die Lage, da er direkt am Ufer liegt und über fünf meditierende Buddhas verfügt. Gleichzeitig faszinierend ist die Harmonie zwischen den beiden Religionen Hinduismus und Buddhismus, die beim Wassertempel zu spüren ist.
Inmitten im tiefen balinesischen Regenwald befinden sich die "Banjar Hot Springs", die mit ihren heißen Quellen ein unverwechselbares Naturschauspiel darstellen. Das schwefelhaltige Quellwasser fließt direkt aus der Quelle in Becken, die mit Drachenköpfen verziert sind und dem heißen Wasser wird von den Badegästen eine heilende Wirkung nachgesagt.
Die Städte im Norden und Osten von Bali sind nicht mit dem quirligen Süden zu vergleichen, denn hier geht es wesentlich ruhiger und entspannter zu. Bekannt ist vor allem die Stadt "Lovina" an der Nordküste vor allem für seine schwarzen Sandstrände. Dieses fantastische Naturschauspiel ist auf vulkanischen Ursprung zurückzuführen.
*) Aktive Vulkankrater in imposanter Höhe dominieren den Osten der Insel. Der "Agung" Vulkan unter ihnen ist weiterhin aktiv und hat für die Besucher eine sowohl imposante als auch bedrohliche Wirkung. Trotzdem ist der Osten sehr idyllisch und bietet - neben viel Kultur und Natur - auch wieder zahlreiche Gelegenheiten für Aufenthalte an weißen Stränden mit grün-blauem Meer.
Für die letzten Tage auf Bali war für uns vor allem Entspannung angesagt und die "Candidasa"-Bucht - eingebettet in grünen Hügeln und Palmen, wohin das Auge reicht - war für uns als der ideale Ort auserkoren worden.
Kulturelles Highlight für mich war der ca. 1 Stunde Fahrzeit entfernte bezaubernde Wasserpalast "Tirta Gangga". Sämtliche Wasserbassins, Teiche, Brunnen, sowie das öffentliche Schwimmbad im "Tirta Gangga" werden von dem Wasser einer heiligen Quelle gespeist. Die Quelle befindet sich unter einem Banyan-Baum auf der obersten der insgesamt drei Palast-Ebenen und gab "Tirta Gangga" auch seinen Namen, denn "Tirta Gangga" bedeutet so viel wie "Heiliges Wasser des Ganges".
Abschließend kann ich ganz knapp zusammenfassen: Bali ist auf jeden Fall eine Reise wert und für jeden, der mal Asien "für Anfänger" kennenlernen möchte, sehr zu empfehlen. Ideal ist Bali auch für alle jene, für die Thailand eventuell zu unsauber ist, Vietnam etwas zu wenig Kultur hat oder China mit seinem "Clash der Kulturen" zwischen Stadt und Land irritieren mag. Es bietet einen sehr guten Querschnitt zwischen Menschen, Kultur und Natur und es mangelt weder an Sauberkeit noch an kultureller Vielfalt. Auch wenn die Strände unter Palmen in Bali vielleicht nicht immer das Bilderbuch-Aussehen haben wie eventuell in Thailand (Koh Samui, etc.); die balinesische Cuisine nicht ganz mit jener aus Vietnam mithalten kann; oder Indonesien insgesamt mit der atemberaubenden schnellen modernen Entwicklung in Peking oder Shanghai nicht mithalten kann, so bietet sie als Insel der Götter ein doch bezauberndes Plätzchen auf diesem Planeten, auf der sich jeder Besucher für sich wohl fühlen wird. Einziger Wermutstropfen, der uns auf unserer Reise vor allem in den sehr touristischen Gebieten (v.a. Kuta und Denpasar) immer wieder begleitet hat, war der doch spürbare Kommerzgedanke hinter dem Tourismus, dem sich auch Rundreisende nicht ganz entziehen können.
Liebe Grüße
Norman