Eine kurze Auszeit im Juli wurde genutzt, um neue – mir bis dato – unbekannte Regionen zu besuchen. Da selbstverständlich meine – noch sehr junge – Familie mitkommen soll, haben wir uns dazu entschlossen, dem Leitspruch zu folgen und das Gute in der Nähe zu suchen. Also fiel der berühmte Finger auf der Landkarte rasch auf Tunesien … einen Kompromiss zwischen Kultur und Strandurlaub. Tunesien ist das nördlichste Land in Afrika und nur etwas 2 Flugstunden von Wien und etwa 140 Kilometer von Sizilien entfernt.
Highlights der einstigen französischen Kolonie ist sicherlich einerseits ihre antike karthagische Vergangenheit. Die Ruinen der Stadt Karthago befinden sich in Nordafrika nahe der tunesischen Hauptstadt Tunis. Karthago war in der Antike die bedeutende Hauptstadt der nordafrikanischen See- und Handelsmacht Karthago.
Auch die Natur in Tunesien hat vieles für ihre Besucher zu bieten. So findet man auf der einen Seite 1.300 Kilometer langen Küste traumhafte Sandstrände, andererseits bietet das Atlasgebirge ideale Bedingungen für Wanderer.
Sousse – die drittgrößte Stadt des Landes (nach Tunis und Sfax) war unser Ausgangspunkt für erholsame Tage am feinsandigen Strand und auch Entdeckungsreisen. Auch die Stadt selbst ist ein mehrtägiger Besuch wert. Die Neustadt von Sousse, die in modernem Stil während der Protektoratszeit von den Franzosen erbaut wurde, umgibt ein malerisch schöner Altstadtkern, der einen wahren Schatz an Relikten aus der punischen und römischen Vorgängersiedlung Hadrumetum birgt. Die Altstadt von Sousse mit über 30 Moscheen innerhalb der Mauern stammt zum großen Teil aus dem 11. Jahrhundert und liegt sanft aufsteigend an einem Hügel und ist rundum von einer Stadtmauer umgeben, welche gemeinsam mit den Festungsanlagen wie die Klosterfestung Ribat und die Kasbah von den arabischen Eroberern erbaut wurde.
Die sehr zahlreichen Denkmäler arabischer Baukunst sowie das Archäologische Museum im Kern der Altstadt, das mit zahlreichen frühgeschichtlichen Exponaten von der langen Vergangenheit des Ortes erzählt, machen Sousse zu einem der sehenswertesten Orte im ganzen Land und seit dem Jahr 1988 gehört sie auch zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Mein persönliches Highlight der Reise war sicherlich der tunesische Traum in „weiß-blau“ mit blauen Fenstern und Türen im maurischen Stil …..das verträumte Städtchen „Sidi Bou Said“ in unmittelbarer Nähe der historischen Ruinen von Karthago. Es liegt auf einer Klippe direkt am Mittelmeer, die bildhübsche Architektur wird also durch den traumhaften Blick auf den tiefblauen Golf von Tunis noch einmal verschönert. Schon der deutsche Maler und Grafiker Paul Klee und der französische Schriftsteller und Nobelpreisträger André Gide ließen sich von diesem umwerfenden Panorama zu ihren Werken inspirieren.
Eine kleine Auswahl an Fotos von diesem Traum und andere Impressionen der Reise findet ihr hier: http://www.greenlemon.at/galleries_blog/travel_tunesien2018